Garten im Winter: Struktur ist alles!

Winter

Wer glaubt, dass die Winterruhe nach dem herbstlichen Blattfall bedeutet, dass der Garten nichts mehr zu bieten hat, liegt gründlich falsch! Tatsächlich ist ein gut geplanter Garten im Winter genauso reizvoll wie zu anderen Jahreszeiten! Oft sind es allerdings eher Details, die während der Sommermonate nicht auffallen:

Der Garten im Winter

Befreit vom Laub zeigt sich die Wuchsform der Pflanzen deutlich, unterschiedlich gefärbte, gemusterte oder mit attraktiver Rindenstruktur geschmückte Äste und Zweige treten in den Vordergrund.

Neben den geradezu skelettierten Laubgehölzen bekommen jetzt immergrüne Pflanzen eine herausragende Rolle im Garten. Darunter sind auch Laubgehölze wie Buchsbaum, Stechpalmen [Ilex] oder Skimmien, die ihre Blätter im Winter behalten.

Aber vor allem sind es Nadelgehölze – die es von klein bis groß, streng oder skurril wachsend, in verschiedensten Grün-, Blau-, Gelb- und sogar Mischtönen gibt – die dem winterlichen Garten Struktur geben.

Grüne Skulpturen im Winter

Kleine, in Form geschnittene Gartenbonsais sind ideal für den, der ausgefallene lebende Skulpturen für seinen Garten sucht.

Neben den interessanten Formen, mit denen sich ganzjährig Akzente setzen lassen, bieten immergrüne Formgehölze wie Buchsbaum, Kiefer [Pinus] und Eibe [Taxus] den Vorteil, dass sich ihre Größe durch Schnitt leicht begrenzen lässt.

Deshalb können sie auch gut in kleine Gärten oder Innenhöfe gepflanzt werden: In ausreichend großen Gefäßen sind sie exklusive Schmuckstücke auch für den mobilen Garten auf Balkon und Terrasse.

Es gibt aber auch Pflanzen, die ohne Schnitt von Natur aus klein bleiben und so dafür sorgen, dass die Gartenerde auch im Winter bedeckt ist:

  • Immergrüne Bodendecker wie Efeu oder Immergrün [Vinca],
  • aber auch flach wachsende Wacholder oder
  • Zwergformen von Kiefern [Pinus mugo] sind dann besonders attraktiv.

Stechpalmen im Wintergarten

Stechpalmen sind immergrüne Laubgehölze, die absolut winterfest sind, wenig Ansprüche an den Standort stellen und sich rund ums Haus für verschiedenste Zwecke eignen.

Sie können dichte, schützende Hecken bilden oder als markante Solitärgehölze Akzente setzen. Die meisten haben kräftige, dunkelgrüne Blätter mit Dornen an den Rändern, es gibt aber auch einige mit goldgelben oder silberweißen Blatträndern.

Manche Stechpalmen tragen im Winter auffallende, leuchtend rote Beeren, die bis zum Frühjahr an den Zweigen bleiben und einen schönen Kontrast zum intensiven Grün der Blätter bilden.

Stechpalmen sind nicht nur beliebt als Winterschmuck für den Garten, ein paar abgeschnittene Zweige bilden auf einer weißen Tischdecke eine außergewöhnliche Tischdekoration.

Hartriegel im Wintergarten

Einige Hartriegel [Cornus] ziehen besonders im Winter durch Blüten und Früchte, außergewöhnliche Wuchsformen oder leuchtende Rinden- und Herbstfärbung die Blicke auf sich.

Wer Farbe im Garten haben will, pflanzt zum Beispiel den Purpurhartriegel [Cornus alba ‚Sibirica‘], der im Winter seine auffälligen, korallenroten Triebe zeigt oder den Gelbholzhartriegel [Cornus stolonifera ‚Flaviramea‘].

Kornelkirschen im Wintergarten

Wer schon vor den Narzissen erste Blüten wünscht, wird sich für die Kornelkirsche [Cornus mas] interessieren. Alle drei Cornus-Arten eignen sich auch als Heckenpflanzen – sie sind sehr schnittverträglich und lassen sich gut mit anderen Wildgehölzen kombinieren.

Es gibt allerdings auch sehr edle Vertreter unter den Hartriegeln: Der Pagodenhartriegel [Cornus controversa] ist ein Großstrauch, der mit seinen horizontal abstehenden Ästen breite Etagen bildet. Er braucht viel Platz und verdient im Garten eine Solitärstellung.

Tipps zum Pflanzenkauf

Ein wichtiger Aspekt für gutes Anwachsen und eine artgerechte Weiterentwicklung am neuen Standort ist die Qualität der Pflanzen. Dabei kommt dem Wurzelwerk besondere Bedeutung zu.

Gut verzweigte Wurzeln mit zahlreichen Feinwurzeln sind die beste Voraussetzung für gutes Anwachsen, denn über ihre Wurzelhaare werden Wasser und Nährstoffe aufgenommen.

Beim Kauf von Containerpflanzen lässt sich die Bewurzelung durch vorsichtiges Hochheben des Wurzelballens aus dem Topf prüfen.

Bei Ballenpflanzen erkennt man gute Qualität unter anderem daran, dass der Wurzelballen fest ist. Außerdem sollte keine Erde durch das Ballentuch herausrieseln.

Gehölze mit nackten Wurzeln dürfen nicht frei und ohne Schutz herumliegen, weil sie sonst sehr leicht austrocknen können. Sie werden deshalb üblicherweise mit lockerem, feuchtem Substrat abgedeckt.

Quelle: Gartennews, Dezember 2015 http://Gartentechnik.de

Comments are closed.