Dachterrassen

August 20th, 2013

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Der Trend geht nicht nur in Großstädten zunehmend zur Anlage von Dachterrassen oder Dachgärten. Ein Garten auf dem Dach – wer träumt nicht davon? Viele ansonsten ungenutzte Freiflächen können zur Wohlfühloase hoch über dem Straßenlärm werden und ein begehrter Aufenthaltsort für Freizeit und Erholung sein.

Und nicht nur die Besitzer genießen ganzjährig die Ausblicke in luftiger Höhe, sondern Dachgärten und Dachterrassen beleben und verschönern insgesamt das Stadtbild.

Viele ungenutzte Flachdächer, Dachgeschosse, Garagendächer und sogar Steildächer können in blühende Oasen umgewandelt werden.

Dachterrassen

Dachterrassen haben in der Gartenarchitektur eine lange Tradition: Als ihre Vorläufer gelten die legendären Hängenden Gärten von Babylon, die als Terrassengärten in einer Dachkonstruktion über Gewölben aufgebaut und mit Bäumen bepflanzt wurden.

Die im Mittelalter und in der Neuzeit angelegten Dachgärten auf herrschaftlichen Residenzen orientierten sich an diesem Vorbild. Seit dem 19. Jahrhundert wurden Dachgärten und Dachterrassen auch im Bürgertum immer populärer.

Vor allem mit der Renaissance des Flachdachs durch die Architektur der Klassischen Moderne erfuhren sie in den Fünfziger und Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen enormen Aufschwung.

Dachterrassen sind trendy und nützlich

Und der Trend ist ungebrochen: Heutzutage leisten grüne Dächer einen sinnvollen Beitrag zum ökologisch und ökonomisch durchdachten Bauen. So verbessern Dachterrassen und begrünte Dächer zu jeder Jahreszeit den Wärmehaushalt eines Hauses.

  • Vor allem in den Sommermonaten, wenn sich die Hitze in den Beton- und Steinmassen der Stadt speichert, wirken sie wie Kühlzellen.
  • Mit ihrem grünen Mantel aus Pflanzen verhindern sie die Aufheizung der unter dem Dach liegenden Räume und regulieren auf natürliche Art das Klima.
  • Und im Winter, wenn Wärme gewünscht ist, sorgen bepflanzte Dächer für ausreichende Isolierung.
  • Ein weiterer gesundheitlicher Vorteil liegt in ihrer schalldämpfenden Wirkung gegen Lärm aller Art.
  • Bepflanzte Dächer und bewachsene Dachterrassen dienen auch dem Umweltschutz im Kleinen: Schadstoffe in der Luft werden von den Pflanzen gefiltert, Staub wird gebunden.
  • Außerdem bringen Gründächer ein Stück Natur in die Stadt zurück und bieten Tieren, Insekten und anderen Kleinstlebewesen einen willkommenen Lebensraum.

In Zeiten, in denen ein schonender Umgang mit der Ressource Wasser weltweit immer dringlicher wird, bieten Gründächer die optimale Voraussetzung für ein nachhaltiges Regenwassermanagement.

Denn durch die Bepflanzung können Niederschläge aufgefangen werden, anstatt ungenutzt ins Abwassersystem abzufließen. Und Engagement in Sachen Wasserhaushalt wird von vielen Gemeinden mittlerweile finanziell belohnt, sei es durch direkte finanzielle Zuschüsse bei der Anlage oder durch Verringerung der Abwassergebühren.

Dachterrasse oder Gründach?

Wer von den Vorteilen eines Gründaches oder einer Dachterrasse überzeugt ist, der muss sich vor der Anlage nur noch entscheiden, ob ein richtiger Dachgarten oder “nur” ein grünes Dach gewünscht wird?

Aber Achtung! Begebare Dachgärten sind genehmigungspflichtig. Zu den geltenden Vorschriften und Auflagen fragen Sie am besten Ihren Landschaftsgärtner oder Architekten.

Gründächer, die nicht zur Begehung vorgesehen sind, werden extensiv begrünt. Auf dünnen Erdschichten gedeihen genügsame Pflanzen wie Moos, Wildkräuter, Gräser und niedrige Stauden.

Was den meisten Hausbesitzern nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass selbst Steildächer bis zu einer Neigung von 45 Grad extensiv begrünt und zu weithin sichtbaren, schönen Blickfängen werden können.

Dachterrassen wollen gepflegt werden

Wie jeder Garten mit lebendigen Pflanzen möchten auch Gründächer und Dachterrassen nicht nur angelegt, sondern auch gepflegt werden.

Vor allem in der Anfangsphase ist die Pflege wichtig, da sichergestellt werden sollte, dass sich die Bepflanzungen auch im gewünschten Stil entwickeln.

In regelmäßigen Abständen, vor allem im Herbst und im Frühjahr, müssen die Abflüsse sowie die Rand- und Sicherheitsstreifen von Laub, Wildwuchs und verstopfenden Einlagerungen befreit werden.

In der Regel sind extensive Dachbegrünungen relativ pflegeleicht und erfordern nur wenig Aufmerksamkeit. Intensive Dachbegrünungen ähneln nicht nur von ihrer Bepflanzung, sondern auch vom Pflegeaufwand her einem normalen Garten und nehmen mehr Zeit in Anspruch.

Quelle:  http://Gartentechnik.de, Newsletter August 2013

Traumgarten

August 5th, 2013

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Was ein Traumgarten ist, darüber sind sich die Menschen zum Glück nicht einig. Jeder Garten ist individuell wie seine Menschen und das macht die Beschäftigung mit ihm so interessant.

Kein Zufall also, dass die Aktionen zur Offenen Gartenpforte seit Jahren großen Zulauf haben, dass private Schaugärten und Landes- und Bundesgartenschauen Besuchermagneten sind.

Der Garten ist für viele Menschen wesentlicher Teil ihrer Lebensqualität – und doch sind viele mit ihrem eigenen unzufrieden.

Oft hilft es nicht, hier oder da ein Detail zu verändern. Das Geheimnis aller als schön empfundenen Gärten, so unterschiedlich sie auch sein mögen, ist ein stimmiges Konzept.

Der Traumgarten fürs ganze Jahr

Ein Garten erscheint im Laufe des Jahres allein aufgrund seiner Bepflanzung immer wieder anders und darauf lässt sich Einfluss nehmen.

Inspiration gibt der Blick in andere Gärten, das Gespräch mit Gartenfreunden und das Schmökern in Gartenbüchern.

Letztere wecken vor allem Wünsche, die manchmal die Unzufriedenheit mit dem eigenen Garten noch größer machen. Die gute Nachricht: Das ist der Moment, in dem alles anders werden kann!

Der Traumgarten ist Geschmackssache

Was wir als harmonisch empfinden, ist das Ergebnis einer gelungenen Kombination der Pflanzen.

Ob sich zu den ersten zartgrünen Austrieben der Sträucher im Frühling ein Leuchtfeuer von Zwiebelblumen entfacht oder ob Ihr Frühling nur elegant weiß daherkommt, ist Geschmackssache.

Wenn sich der Garten dann zum Sommer hin wandelt und im satten Laub der Gehölze immer wieder andere Farben und Formen erscheinen, wenn der Blick von verschiedenen Punkten unterschiedliche Eindrücke vermittelt, dann genießen Gartenbesitzer die Schönheit zu Hause und sind stolz, zu Recht.

Pflicht und Kür im Traumgarten

Am Anfang des Traumgartens stehen die eigenen Wünsche, zum Beispiel wie man den Garten nutzen will. Hier gibt es also wie im Sport Pflicht und Kür.

Eine Terrasse tut immer gut. Sie ist die Verbindung zwischen Haus und Garten und vor allem für die Übergangszeiten praktisch und sinnvoll.

Im Frühling, wenn die Sonne uns nach draußen lockt, ist es herrlich, vielleicht noch mit einer Decke um die Beine, im Schutz der Hauswand zu sitzen und vom Sommergarten zu träumen.

Ein Traumgarten ohne Hausbaum?

Auch einen Hausbaum brauchen wir: Auf jeder Kinderzeichnung steht intuitiv neben dem Haus ein Baum. Bäume sind Begleiter des Menschen und stehen für Schutz und Geborgenheit.

Einem Haus geben sie Individualität und Identifikation: Dabei darf der Baum mindestens die Höhe des Hauses erreichen, das macht das Gebäude weniger dominant.

Das erste frische Laub im Frühling wird sehnsüchtig erwartet, die Blüte mächtig bestaunt. Im Sommer sitzt man in seinem Schatten, im Herbst erfreut man sich am bunten Laub und im Winter geben die kahlen Äste und der Stamm dem Garten Struktur.

Aufgrund der heute meist eher kleineren Grundstücke muss man nicht an einen Bergahorn oder eine Stieleiche denken. Von den meisten Baumarten gibt es heute auch kleinbleibende Sorten, sogar von Obstbäumen.

Sie bieten trotzdem das volle Baumgefühl: Blütenschmuck im Frühling, Früchte im Sommer oder Herbst und sie sind ganz nebenbei Lebensraum für Insekten und Vögel.

Der Traumgarten: individuell passend

Ob es Wasser im Garten geben soll oder eher eine Spielecke für kleine Kinder, ob Gemüsegarten oder Rosenbeet, Natursteinpflaster oder Holzpalisaden … entscheidet sich in der Planungsphase je nach Wunsch der Gartenbesitzer und den Möglichkeiten, die der Garten bietet.

Auch Form und Lage des Gartens, der Stil des Hauses und der Umgebung sind wichtige Vorgaben, die beachtet werden sollten.

In lange, schmale Gärten lässt sich durch die Schaffung verschiedener Gartenräume Ruhe bringen, in kurze Gärten durch geschickte Farb- und Größenwahl der Pflanzen Tiefe.

Unerfahrene Gartenbesitzer neigen dazu, zu viel zu pflanzen und wundern sich dann nach wenigen Jahren, dass ihre Beete überwuchern oder dass sich Pflanzen nicht wie erwartet entwickeln.

Wenn man dagegen die Pflanzen an die Stellen setzt, die dem natürlichen Standort nahe kommen und mit Pflanzenkenntnis den Zuwachs gleich bei der Planung berücksichtigt, werden sich die Beete ineinander schmiegen, alles passen wie ein Maßanzug.

Quelle:  http://Gartentechnik.de, Newsletter August 2013

Weißer Lavendel

Juli 1st, 2013

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Weißer Lavendel ist eine Besonderheit, denn wenn man Menschen die Augen verbindet und ihnen eine Blütenähre des Lavandula augustifolia Nana Alba unter die Nase hält, werden wohl die meisten sofort am verführerischen Duft erkennen, dass es sich hierbei um Lavendel handelt.

Nimmt man die Augenbinde dann ab, wird der ein oder andere doch überrascht sein: Denn die Blüten von Nana Alba sind nicht – wie wohl erwartet – blau-violett, sondern erstrahlen in einem reinen Weiß.

Weißer Lavendel und mehr

Neben den klassischen Farbtönen gibt es mittlerweile auch Sorten in Rosa, Lila, Himmelblau, Dunkelblau oder eben in Weiß.

Lavendel bietet besonders vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten in Beeten, Töpfen, als Randbepflanzung von Gartenwegen. Daneben ist es der Duft, der nicht nur die Menschen betört, sondern ganze Hummel- und Bienenschwärme in den Garten lockt.

Den Insekten scheint es dabei ganz einerlei, welche Blütenfarbe der Lavendel hat, an dem sie sich laben. Für die Gartengestaltung spielt es aber schon eine Rolle.

Die Farbe Weiß bietet eine Fülle von Gestaltungs- und Verwendungsmöglichkeiten: Sie wirkt erfrischend und kühl und verstärkt die Wirkung anderer Farben.

Helle Blüten bilden einen Kontrast zu dunklen Blautönen. Pflanzt man beispielsweise weißen und blauen Lavendel nebeneinander, entsteht ein abwechslungsreiches, spannungsvolles Bild.

Lavendel und Rosen

Lavendel gilt seit langem als perfekter Rosenbegleiter, denn die Kombination sieht nicht nur hinreißend aus, Lavendel hält auch lästige Schädlinge wie beispielsweise Blattläuse von den Rosen fern.

Weißer Lavendel hat optisch gesehen zudem einen neutralisierenden, ausgleichenden Effekt: Wenn sich in einem Rosen- oder Staudenbeet verschiedene Blütenfarben “beißen” und nicht recht zueinander passen wollen, vermitteln weiß blühende Gewächse.

Weißer Garten

Ein weißer Garten oder Balkon mit vielen weißen Blüten hat nicht nur am Tag, sondern sogar in der Dämmerung seinen Reiz. Weiß hat von allen Farben die größtmögliche Helligkeit, es reflektiert das Licht am besten.

Dies führt dazu, dass Pflanzen mit hellen Blüten auch in der Dämmerung oder bei bewölktem Himmel noch auffallen, während sich kräftige Farben nicht mehr von ihrem dunklen Hintergrund abheben.

Lavendelsorten mit weißen Blütenständen passen deshalb gut in einen Mondscheingarten, der auch spät abends noch Lichtpunkte ausstrahlt.

Damit höher wachsende, weiß blühende Lavendelsorten aber auch tagsüber im Garten richtig gut zur Geltung kommen, empfiehlt es sich, sie vor einen dunklen Hintergrund – beispielsweise einer Hecke – zu pflanzen.

Wer die weißen Lavendelsorten noch nicht kennt, sollte sich einmal danach erkundigen. Sie sind je nach Geschmack und Gartengestaltung eine attraktive Alternative oder gute Ergänzung zu den klassischen blau-violetten Sorten.

Quelle: Gartennews.de, Juni 2013

Spielplätze

Juni 17th, 2013

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Kinder brauchen Spielplätze heutzutage mehr denn je. Viele Kinder drücken jetzt auch ganztags die Schulbank und in der knappen Freizeit sind die Verlockungen von Internet und Videospielen groß.

Dabei ist es gerade in diesem jungen Alter enorm wichtig, sich sowohl körperlich ausreichend zu bewegen, als auch kreativ mit anderen Kindern im Freien zu spielen.

Spielplätze: Spielen und Natur

Unbeschwertes Spielen, Naturerlebnisse und Bewegung können in dieser wichtigen Lebensphase negativen physischen und psychischen Beeinträchtigungen vorbeugen.

Experten warnen vor Übergewicht, Aufmerksamkeitsstörungen und aggressiven Verhaltensweisen. Deswegen ist es wichtig, schon im frühen Alter zu lernen, draußen seine Ausdauer, Kraft, Flexibilität und Schnelligkeit zu trainieren.

Außerdem entwickelt sich bei den Kindern umso eher ein Naturverständnis, je öfter sie sich im Freien aufhalten. Die amerikanische Kinesologin Dawn Coe sagt dazu:

Körperliche Betätigung zieht sich durch das ganze Leben, von der Kindheit über die Jugend bis zum Erwachsensein. Wenn wir also unsere Kinder schon früh dafür begeistern können, draußen aktiv Spaß zu haben, werden sie das ihr ganzes Leben lang beibehalten.”

Ein Schelm, wer dabei nicht an “Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr” denkt!

Spielplätze in Städten

Gerade in Städten und Vorstädten, wo es für Kinder nicht so viele Möglichkeiten gibt, sich unbeschwert auszutoben, braucht es genügend Spielplätze, die ihnen die verschiedensten Möglichkeiten zum Spielen und Ausprobieren bieten und die vor allen Dingen auch sicher sind.

Eltern wollen sich ohne Sorgen zurücklehnen können, während die Kleinen schaukeln, rennen und klettern, und auch den älteren Nachwuchs sich selbst überlassen können.

Atmosphäre durch viel Grün

Spielplätze sollen jedoch nicht nur den Kindern genügend Raum bieten, auch die Atmosphäre ist enorm wichtig. Am meisten Spaß macht das Spielen in einer freundlichen, grünen und naturnahen Umgebung.

Paradebeispiele sind die großen Abenteuerspielplätze, mit ihren aufwändigen Kletteranlagen, Spielhäusern und riesigen Rutschen, die oft zu einem aufregenden Tag einladen und Computer und Konsole für Stunden in Vergessenheit geraten lassen.

Aber auch in Stadtgebieten können natürliche Spielräume geschaffen werden. Elemente wie Hügel, Hecken und die richtige Bepflanzung können auch kleine Spielplätze zu lebendigen Kinder-Gärten machen.

Wasserspielplätze

Eine schöne Variation des klassischen Spielplatzes ist der Wasserspielplatz. Hier haben die Kinder nicht nur spritzig-nassen Spaß, sondern arbeiten auch zusammen. Indem sie die Pumpen gemeinschaftlich betätigen, finden sie spielerisch heraus, wie sich Wasser verhalten kann.

Unabhängig von diesen pädagogischen Aspekten etablieren sich Spielplätze auch als wesentlicher Teil des Grüns der Städte. Gut gepflegt fügen sie sich wunderbar in das Stadtbild ein und bieten den Bewohnern Naturerleben in direkter Nähe zum Wohnort.

Für Spielplatzträger, etwa Kommunen und Städte, ist es wichtig, dass das Angebot auf Spielplätzen möglichst für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen interessant ist.

Spielplätze und Bepflanzung

Ein Spielplatz hat, was die Bepflanzung angeht, besondere Bedürfnisse. Selbstverständlich dürfen dort keine Pflanzen wachsen, die giftig sind. Es muss aber auch an heißen Sommertagen ausreichend Schatten geben.

Die Pflanzen müssen robust und pflegeleicht sein, so dass sie nicht gleich Schaden nehmen, sobald ein Kind sich mal ins Gestrüpp verläuft…

Für ein im besten Sinne nachhaltiges Spielplatzerlebnis braucht es nicht unbedingt riesige Freiflächen und die aufwändigsten Gerätschaften – wichtig für den Erfolg von großen und kleinen Spielplätzen sind ein guter Plan und der richtige Aufbau.

Der Spielplatz soll ein geschützter Ort für Kinder sein, in dem sie sich spielerisch und phantasievoll weiterentwickeln und die Natur entdecken können. Umso besser, wenn es dort eine geeignete Vegetation gibt, die auch Vögel, Raupen, Schmetterlinge einlädt!

Quelle: Gartenwoche.de Newsletter, Juni 2013

GÄRTNERINNEN

Juni 2nd, 2013

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Im Garten ergreifen Frauen die Initiative, entwickeln kreative Ideen und wenden sich auch an Profis: Im Garten dominieren Gärtnerinnen alles Grüne, Gärtner vor allem die Technik. Die Rollen im Garten sind in gewisser Weise noch traditionell verteilt. Warum eigentlich?

Technikärgernisse

Im Alltag unserer Urgroßeltern und Großeltern gab es noch feste Geschlechterrollen: Männer gingen zur Arbeit und hatten auch zu Hause das Sagen, Frauen waren zuständig für die drei K [Kirche, Küche, Kinder] und niemand hätte ihnen zugetraut, je ein Auto fahren zu können.

Diese Rollen sind heute längst vergessen: mehr denn je bestimmt Technik, vor allem elektronisches Gerät, unseren Alltag vom Aufstehen bis zum Zubettgehen. Dennoch, ganz gleich sind Männer und Frauen offensichtlich auch heute noch nicht.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Bitcom brauchten 40 Prozent der Menschen Hilfe beim Anschließen und Einrichten elektronischer Geräte: Jeder vierte Mann und mehr als die Hälfte aller Frauen kam mit neuen Geräten nicht gut zurecht.

Traumgarten und Gartenruhe

Den Traumgarten stellen sich die meisten so vor: viele blühende Pflanzen, mindestens einen stattlichen Baum, am liebsten einen Teich und gemütliche Sitzplätze. 08/15-Gärten mit Hecke zur Straße, Blumenbeet vor dem Haus und Rasen dahinter sind nicht gefragt.

Die meisten Gartenbesitzer verbinden mit dem eigenen Garten einen Rückzugsraum, in dem sie sprichwörtlich ihre Ruhe haben können.

Selbst wer ansonsten den ganzen Tag online verbringt, ist im Garten häufig ohne Mobiltelefon anzutreffen.

Draußen sitzen, im Schatten eines Baumes Zeitung zu lesen oder Kaffee zu trinken, mit der Familie oder gerne auch mal ganz alleine die Ruhe zu genießen, ist für viele Menschen der Inbegriff von Gartenvergnügen.

Auch, den Garten als sozialen Raum zu nutzen, in den man einlädt, um abends mit Freunden zusammen zu sein, ist erstrebenswert. Klar, dass dies auch Anforderungen an die Gartengestaltung und den Pflegezustand stellt.

Gärtnerinnen: keine Angst vor Technik!

Udo Weilacher, Professor für Landschaftsarchitektur an der Universität München, stellt fest:

“Sogar in der professionellen Gartengestaltung sind Gärtnerinnen mehrheitlich diejenigen, die Pflanzen kultivieren, Blütenfarben komponieren, ganze Gärten choreografieren – und Gärtner eher diejenigen, die gern Gartentechnik einsetzen: Hier bauen wir eine Mauer! Da pflastern wir einen Weg! Dort pflanzen wir einen Baum!”

Diese offensichtlich geschlechtsspezifischen Unterschiede setzen sich im privaten Garten nahtlos fort:

Männer interessieren sich besonders für die Technik: Wassersparende, automatische Bewässerung aus unterirdisch verlegten und natürlich versenkbaren Beregnungssystemen, ein ausgefeiltes Lichtkonzept, das den Garten nicht nur beleuchtet, sondern gestaltet, das sind seine Themen.

Nicht zu vergessen die Rasenpflege: Wenn der Garten groß genug ist, kann Mann sich endlich einen großen Aufsitzmäher in die Garage stellen. Im besten Sinne aufregend sind für viele auch die autarken Mähroboter, die ohne erst zu fragen, still und leise den Rasen mähen, wenn es notwendig ist.

Dabei hat sich die Gartentechnik in den letzten Jahrzehnten massiv verändert: Gerade die Akkugeräte vereinfachen die Nutzung und Wartung. Niemand, ob Gärtnerinnen oder Gärtner, braucht heute noch Angst vor Technik zu haben. [Und das gilt übrigens auch für alle andere Technik!]

Quelle:  Gartentechnik.de, Juni 2013 [BGL] 

GaLaBau Ausbildung

Mai 24th, 2013

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“Bald ist die Schule geschafft”, denken viele Jugendliche. Gut, wer früh weiß, welche berufliche Orientierung passt. Super, wer einen Platz gefunden hat: zum Beispiel für eine GaLaBau Ausbildung.

Thomas Wiemer, Referent beim Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. [AuGaLa], kennt die Situation der Jugendlichen aus vielen Gesprächen auf Ausbildungsmessen:

“Viele sind von dem breiten Ausbildungsangebot überfordert und orientieren sich eher an Freunden als an ihren persönlichen Neigungen und Fähigkeiten, obwohl Schulpraktika sehr gute Möglichkeiten bieten, die Realität eines Berufsalltags zu spüren. – Wer dabei feststellt, dass ihm Büroarbeit nicht liegt, hat bereits eine wichtige Erfahrung gemacht.”

GaLaBau Ausbildung: für alles Grüne

Ob Frauen oder Männer: junge Menschen, die sich gerne an der frischen Luft bewegen, die körperlich fit sind und die sowohl kräftig anpacken können als auch eine kreative Seite haben, kann eine GaLaBau Ausbildung weit nach vorne bringen.

Gärtner/in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, so heißen Landschaftsgärtner korrekt, sind Experten für Grünanlagen aller Art: Sie planen, gestalten und pflegen Hausgärten, Parks oder Dachgärten.

In der dualen Ausbildung, bei der sich Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule abwechseln, wird innerhalb von drei Jahren alles erlernt, was für diesen vielfältigen Beruf benötigt wird.

Fächer wie Mathematik und Pflanzenkunde gehören dazu, aber im Unterschied zum Schulunterricht weiß der Berufsschüler ganz genau, wofür er das Wissen braucht:

Er kann am nächsten Tag gleich den richtigen Winkel für die Natursteinmauer ausmessen und erkennt direkt, ob die gewünschten Pflanzen für den vorhandenen Boden die richtige Wahl sind.

GaLaBau: sehenswerte Ergebnisse

Wer eine anspruchsvolle Tätigkeit und viel Abwechslung sucht, Begeisterung für Natur und Technik mitbringt und außerdem auch noch wetterfest ist, der ist bei den Landschaftsgärtnern an der richtigen Adresse.

Ob in einem privaten Garten eine Pergola errichtet, ein Hausbaum gepflanzt oder ein Teich angelegt wird, das Ergebnis der Arbeit von Landschaftsgärtnern ist immer sichtbar.

Besonders bei Projekten im öffentlichen Grün ist es für sie ein besonderes Vergnügen, dass sie das Resultat ihrer fachmännischen Arbeit mit Stolz zeigen können.

Die von ihnen gestalteten Landschaften sind prominente Schaufenster ihrer Fertigkeiten, die über Jahre hinweg Bestand haben.

GaLaBau: berufliches Sprungbrett

Da der GaLaBau so breite Tätigkeitsfelder bietet, gibt es eine Vielzahl an Spezialisierungen und genauso viele Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wer richtig hoch hinaus will, absolviert vielleicht einen Seilkletterkurs, um dann als Baumpfleger in den obersten Baumkronen zu arbeiten.

Diese Fachleute sind in allen Städten gefragt, sie sorgen unter anderem dafür, dass die Bäume gesund bleiben, keine lockeren Äste auf die Straße fallen und garantieren so die Verkehrssicherungspflicht.

Eine andere Spezialisierung ist die zum Greenkeeper: Landschaftsgärtner, die für gepflegte Grünflächen auf Golfplätzen und anderen Sportanlagen sorgen.

Techniker, Meister, Bachelor, Master

Aufstiegsmöglichkeiten in Betrieben des Garten- und Landschaftsbaus sind mit dem Techniker oder Meister gegeben.

Nach einem Jahr Berufspraxis als ausgebildeter Landschaftsgärtner ist die Weiterbildung zum Techniker möglich oder nach zwei Jahren zum Meister.

Auch ein Hochschulstudium ist nach erfolgreicher Ausbildung machbar: Landschaftsarchitektur oder Landschaftsbau kann man mit Bachelor- oder Masterabschluss an verschiedenen Hochschulen in Deutschland studieren.

GaLaBau: nicht ohne Praktikum

Der beste Tipp ist, vor der Entscheidung für eine GaLaBau Ausbildung, einen praktischen Einblick in den Beruf zu bekommen.

“In einem Praktikum erlebt man Neues, bekommt Feedback, lernt ein berufliches Umfeld kennen und kann am Ende sagen: Ja das interessiert mich. Oder eben auch: Nein, das möchte ich auf keinen Fall machen”, so der Berufsberater Schreiber.

Wer sich also noch nicht sicher ist, für den ist ein Praktikum in einem Betrieb des GaLaBau die ideale Gelegenheit, herauszufinden, ob dieser krisensichere Beruf der Richtige ist.

Quelle:  http://Gartentechnik.de, 17.Mai.2013

Gebäudebegrünung

Mai 1st, 2013

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Foto: Fa. Erb GmbH, Garten- und Landschaftsbau

Ob Wohnblock, Einfamilienhaus, Gewerbeimmobilie, Kindergarten, Universität, Parkhaus, Bürogebäude oder Kirche: die Gebäudebegrünung im städtischen Raum, gerade dort wo ein Mangel an Grünflächen vorherrscht, setzt sich bei immer mehr Eigentümern, Bauherren und Architekten durch.

Ästhetik, Ökologie und Ökonomie

Die Gründe dafür können individuell ganz und gar unterschiedlich sein: Es sind sowohl ästhetische, ökologische als auch ökonomische Aspekte, die dafür sprechen, seinem Haus eine grüne Hülle zu verpassen.

Mit der Gebäudebegrünung holt man ein Stück Natur in die Stadt zurück, verbessert so das Mikroklima, reduziert die Feinstaubbelastung, bindet CO2 und schafft ganz nebenbei neue Lebensräume für Bienen, Vögel und Co.

Gebäudebegrünung dämmt

Die Gebäudebegrünung, ob Dachbegrünung oder Fassadenbegrünungen, ist eine hervorragende Schalldämmung und Wärmedämmung für das Haus.

Bewohner können sich im Winter über eine Reduktion der Heizkosten freuen und im Sommer sorgt das grüne Dach durch Beschattung und Verdunstung für einen spürbaren Kühleffekt im Gebäude.

Zudem kann die Gebäudebegrünung eine positive Auswirkung auf die Bauphysik haben: Studien belegen, dass die Lebensdauer eines Flachdaches durch eine professionelle Begrünung erheblich verlängert wird und Reparaturkosten reduziert werden.

Werte schaffen und Kosten senken

Architekten setzen die Gebäudebegrünung heute immer mehr auch als gestalterisches Element ein.

Durch natürlich und ansprechend gestaltete Fassaden und Dächer kommt es zu einer deutlichen Aufwertung der Immobilien: Besonders begehbare Dachgärten sind bei Käufern und Mietern beliebt und gefragt.

Einige Städte und Kommunen fördern die Gebäudebegrünung sogar mit finanziellen Mitteln.

So müssen zum Beispiel die Besitzer von begrünten Dächern in vielen Regionen deutlich weniger Gebühren für Niederschlagswasser bezahlen, denn Gründächer speichern Regenwasser und entlasten dadurch die Kanalisation.

Profis für die Gebäudebegrünung

Wer seinem Haus – egal ob Neu- oder Altbau – eine grüne Hülle verpassen möchte, sollte sich von einem Profi im GaLaBau beraten lassen: Viele Betriebe sind auf Dachbegrünung und Fassadenbegrünung spezialisiert.

Sie informieren über die verschiedenen Möglichkeiten der Gebäudebegrünung, die richtige Pflanzenauswahl und können die Vorteile der verschiedenen Begrünungssysteme aufzeigen.

Bei größeren Projekten zur Gebäudebegrünung sollten Eigentümer, Architekt und Landschaftsgärtner gemeinsam planen, um so das Umwelt- und Nutzungspotential einer Dachfläche oder Fassade optimal zu entwickeln.

Quelle: BGL, EGBP2013,Gartennews 05/2013

Artenvielfalt im Garten

April 14th, 2013

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Es gibt in Deutschland etwa 20 Millionen Gärten und Kleingärten – und damit eine enorme Artenvielfalt im Garten: Zusammen entsprechen sie sogar etwa der Fläche aller nationalen Naturschutzgebiete!

Diese riesige, nicht bebaute Fläche inmitten der Städte und Dörfer ist inzwischen ein Rückzugsort für viele Pflanzen und Tiere geworden.

Nicht zuletzt weil in der freien Landschaft aufgrund der heutigen Agrarwirtschaft vielfach Lebensräume verloren gehen, suchen sie sich Nischen in Parks und öffentlichen Grünflächen – mehr und mehr aber auch in privaten Gärten.

Artenvielfalt in der Stadt

Untersuchungen zeigen, dass die Artenvielfalt in Städten heute schon höher ist als auf dem Land!

An den Stadträndern von München beispielsweise fand man mehr unterschiedliche Vogelarten und Schmetterlingsarten als auf der offenen Feldflur.

In Berlin leben Schätzungen zufolge sogar mehr Pflanzenarten als in der freien Natur in ganz Deutschland!

Die Stadt ist ein Mischwald

“Das Bild von der ‘schlechten Stadt‘ und dem ‘guten Land‘ muss dringend revidiert werden”, fordert Professor Josef Reichholf, Hauptkurator der zoologischen Sammlung München, der die Stadtnatur seit Jahrzehnten studiert:

Die Stadt ist ein Mischwald, wie es ihn in dieser Mischung und Vielfalt nirgends gibt.”

Vor allem Stadtbewohner, das sind immerhin fast 70 Prozent der gesamtdeutschen Bevölkerung, ahnen das oft nicht einmal. Dabei gilt es, gerade dort für die Vielfalt von Pflanze und Tier etwas zu tun.

Artenvielfalt im Garten sichern

Dazu Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz: “Städte spielen eine zentrale Rolle bei der Realisierung einer klimagerechten Entwicklung und bei der Biodiversität.”

Klimaexperten sehen die Stadt als ein Netzwerk von Grünelementen, in dem öffentliche und private Grünflächen miteinander korrespondieren.

Städteplaner empfehlen statt weniger großer ein System vieler, möglichst unterschiedlicher Grünflächen, um Städte lebenswert zu machen.

Artenvielfalt und Stadtklima

Bäume und Sträucher, Hecken, Staudenrabatten und sogar die Dachbegrünung und Fassadenbegrünung tragen zum Klima einer Stadt bei – auch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Mit der Pflanzenwahl und der konkreten Gestaltung ihrer Grünflächen können Gartenbesitzer, selbst wenn der Garten nur klein ist, einen Beitrag zur natürlichen Vielfalt leisten.

Vogelgarten

Wer möchte, dass mehr Vogelarten in seinen Garten kommen, der muss ihnen allerdings mehr bieten als kurzgemähtes Gras.

Wie wäre es beispielsweise, einen kleinen Teil des Rasens umzugraben und stattdessen ein Beet aus blühenden Stauden und Kleingehölzen anzulegen?

Der Garten würde nicht nur bunter und abwechslungsreicher, sondern böte auch Vögeln, Schmetterlingen und anderen Nützlingen wertvollen Lebensraum.

Natürlich Vögel füttern

Jede Vogelart bevorzugt andere Pflanzen: Bei Körnerfressern sind zum Beispiel vor allem ölhaltige Samen von Edeldisteln, Astern oder anderen Stauden, aber auch von zahlreichen Ziergräsern beliebt.

Die Hagebutten der Wildrosen werden besonders von Rotkehlchen und Wacholderdrosseln geschätzt: Wenn das Angebot trotzdem noch nicht reicht, sollten ganzjährig zugefüttert werden.

Hecken, die mit Dornen versehen sind, geben außerdem ideale Nistplätze ab. Sie sind ein gutes Versteck und Räuber wie Katzen haben es schwer an die Jungtiere zu kommen.

Um den daheimgebliebenen Vogelarten den Winter zu erleichtern, sollte man die Gehölze und Stauden, in denen sie sich aufhalten, erst im Frühjahr zurechtstutzen.

Hilfreiche Insekten

Es gibt aber auch ganz andere, handfeste Gründe dafür, seinen Garten für die diversen Wildtierarten attraktiv zu machen.

Die neuen Mitbewohner leisten eine große Hilfe beim Auflockern des Bodens, bei der Bestäubung der Pflanzen und bei der Schädlingsbekämpfung.

Inzwischen sind sogenannte Insektenhotels sehr in Mode gekommen, kleine Holzhäuschen, die die winzigen Nützlinge anlocken und ihnen eine Möglichkeit zum Überwintern bieten.

Vor allem in Familiengärten sind auch Igel gern gesehene Gäste. Gut zu wissen, dass sie am liebsten nachts Jagd auf gefräßige Nacktschnecken machen!

Obstvielfalt aus dem Garten

Jetzt im Frühling gilt es zu pflanzen, was noch in diesem Sommer zur Artenvielfalt beiträgt – und das ist für mehr und mehr Gartenbesitzer das eigene Obst.

Wer Beerensträucher und Obstbäume im Garten hat, kann vergessen geglaubte Aromen und Geschmacksrichtungen neu entdecken.

Im Lebensmittelhandel gibt es heute nur noch ein schmales Sortiment Äpfel – auch das ist ein Verlust an Artenvielfalt!

Dabei gibt es in Baumschulen, Gärtnereien und Gartencentern eine große Auswahl an Apfelsorten, die man im eigenen Garten ernten kann.

Das Gleiche gilt für Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und sogar Kiwis.

Artenvielfalt ist wunderschön

Ein Garten, der reichhaltig ist an Pflanzen und der auch der heimischen Tierwelt zu Gute kommt, ist ein lebensfroher Garten:

  • Das bunte Farbspektrum der Blüten,
  • die Düfte, die die Luft mal blumig, mal grün und mal erdig erfüllen,
  • Schmetterlinge, die munter durch den Garten flattern,
  • leckeres Obst zum Naschen,
  • Vogelgezwitscher
  • und mittendrin stolze Gartenbesitzer.

Gerade jetzt im Frühling ist die richtige Zeit, um den Garten mit neuen Pflanzen zu bereichern und damit mehr Lebensraum für die Natur zu schaffen. Quelle: [BdB], April 2013

GaLaBau: Praktikum, Ausbildung und Beruf

April 2nd, 2013

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GaLaBau Branche

Die Branche profitiert von der Tatsache, dass immer mehr Menschen die Vorteile eines gut geplanten und fachmännisch angelegten Gartens entdecken.

Wenngleich nahezu jeder Häuslebauer einen eigenen Garten haben will, ziehen sich nach einiger Zeit doch viele Selbermacher frustriert zurück, weil der Terrassenbelag wackelt, der Rasen vermoost, sich Unkräuter ausbreiten, wo einmal Bodendecker gedacht waren.

Statt Freude und Entspannung erleben manche ihren Garten dann eher als Belastung: Das ist die Chance für die Profis aus dem GaLaBau und eine Erklärung dafür, dass Landschaftsgärtner begehrte Experten sind.

In Deutschland gibt es mehr als 16.000 GaLaBau-Fachbetriebe, in denen rund 95.000 Menschen arbeiten, dazu kommen noch etwa 10.000 Auszubildende.

GaLaBau: Längst nicht nur Privatgärten!

Die Perspektiven im Galabau sind gut, die Betriebe wachsen und entwickeln neue Arbeitsfelder, die längst nicht nur im Privatgarten liegen:

Dach- und Fassadenbegrünung werden vor allem im Firmengarten nachgefragt, aber auch kommunale Auftraggeber, Vereine mit Sport- und Freizeitanlagen sowie Verbände mit Naturschutzaufgaben nehmen die Leistungen der Spezialisten für Garten und Landschaft in Anspruch.

GaLaBau Ausbildung

Für viele Jugendliche, die sich für Natur und Technik, Gestaltung und die Arbeit im Team interessieren, ist der Beruf des Landschaftsgärtners der richtige.

“Ich habe meinen Traumberuf gefunden”, sagt der Auszubildende Marius Kramer [21]: “Ich bin eh am liebsten draußen, mag meine Kollegen und habe mich noch an keinem Tag gelangweilt”.

Kramer ist schon im dritten Jahr der Ausbildung und wird im Herbst seinen Abschluss machen: “Dann suche ich mir neue Herausforderungen, Möglichkeiten gibt es viele.”

GaLaBau Weiterbildung

Dies bestätigt auch Erich Hiller, Ausschussvorsitzender Berufsbildung im Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.:

“Inzwischen sind mehr als 65 Prozent aller Auszubildenden im Gartenbau Landschaftsgärtner. Außerdem gibt es eine immer weiter gehende Differenzierung und Spezialisierung in unserem Beruf, die den jungen Leuten nach der Ausbildung viele Entwicklungsperspektiven öffnen.”

“Naturverbundenen Praktiker”

Thomas Wiemer koordiniert die Aktivitäten des Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. [AuGaLa]:

“Wir überprüfen immer wieder, welche Eigenschaften und Interessen Jugendliche für den erfolgreichen Einstieg in den Beruf als Landschaftsgärtner mitbringen sollten und haben dafür als besten Begriff den ‘naturverbundenen Praktiker‘ gefunden.”

“Neben dem Interesse an Natur und Umwelt sollten er oder sie vor allem über technisches und mathematisches Verständnis sowie handwerkliches Geschick verfügen”, so Wiemer.

GaLaBau Praktikum

Die Fachleute empfehlen dringend, vor der Entscheidung für die Ausbildung ein Praktikum im GaLaBau zu machen:

“Danach weiß jeder Jugendliche ziemlich genau, ob der Beruf wirklich zu ihm passt und – wenn das Praktikum erfolgreich war – hat mancher auf diese Weise auch gleich seinen Ausbildungsplatz in der Tasche”, so Wiemer.

Quelle: Gartentechnik.de, März 2013

Erdmassen exakt berechnen lassen

März 31st, 2013


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Macht es Sinn für Garten- und Landschaftsbauer, einen professionellen Bauabrechner zu engagieren? Ein Besuch beim Ingenieurbüro IFB-Mainz schafft Klarheit.

Das digitale Aufmaß ist eine Garantie für punktgenaue Bestandspläne. Mit Totalstation und Prisma werden alle Punkte erfasst, die zur Erstellung eines millimetergenauen Lageplanes notwendig sind. Die erfassten Punkte dienen als Planungsgrundlage für weitergehende Entwürfe und Pläne. Uraufmaß und Schlussaufmaß sind Grundlage für die exakte Berechnung der Massen. Umgekehrt werden bei der Absteckung mit Totalstation und Prisma die Vermaßungen und Koordinaten aus Bauplänen direkt auf die Baustelle übertragen, damit das Ergebnis mit dem Plan übereinstimmt. Die Ausrüstung, um ein digitales Aufmaß zu erstellen oder eine digitale Absteckung durchzuführen, ist in den letzten Jahren immer erschwinglicher geworden. Auch die Bedienung von Totalstationen ist kein ausschließlich Vermessern zugängliches „Hexenwerk“ mehr (vgl. „Absteckung leicht gemacht“, in: bi-GaLaBau 12-2010). Dennoch sollte sich ein GaLaBau- Unternehmen, welches in diese Technik einsteigen will, bewusst sein, dass es erst nach einer gewissen Einarbeitungsphase produktiv damit arbeiten kann. Eine weitere Voraussetzung ist der Einsatz eines CAD-Programmes, das mit dem eingesetzten GaLaBau-Branchenprogramm verknüpft ist, um den Workflow vom Aufmaß bis zur Abrechnung zu optimieren. Hier muss das Unternehmen selbst abwägen, ob nicht die alternative Beauftragung eines erfahrenen Bauabrechners der Investition in eigenes Equipment und Einarbeitung in die Thematik vorzuziehen ist.

Digitales Aufmaß vom professionellen Dienstleister

„Nach unserer Erfahrung werden bei Aufmaß und Abrechnung von Gartenprojekten in der Regel bis zu 20 Prozent des Umsatzes nicht realisiert. Schon bei der Angebotserstellung lohnt es sich daher für einen GaLaBauer, an das spätere Aufmaß der Leistungen zu denken, um seinem Kunden eine transparente Abrechnung präsentieren zu können,“ so die Erfahrung von Dipl.-Ing. Thomas Englisch. Der Geschäftsführer des Ingenieurbüros für Bauabrechnung in Mainz kennt die Materie der Bauabrechnung und Vermessung aus dem Effeff. Der gelernte Gärtner war nach seinem Landespflegestudium in mehreren Betrieben und Büros tätig und sammelte profunde Praxiserfahrung in Sachen Vermessungstechnik und CAD-Anwendung. 1994 gründete er dann mit dem IFB-Mainz sein eigenes Ingenieurbüro für Bauabrechnung und Landschaftsarchitektur. Seit 1995 ist er darüber hinaus als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Wiesbaden/Geisenheim für Vermessungstechnik und CAD-Planung tätig. „Wir betreuen mit unserem Ingenieurbüro Objekte jeder Größe, von der privaten Gartenanlage über den anspruchsvollen Sportplatzbau bis hin zu Großprojekten wie der Landesgartenschau Bad Nauheim oder der Erlebniswelt Nürburgring,“ erläutert der Experte für Bauabrechnung und Vermessung. „Landschaftsarchitektur- Kollegen fordern uns meist für Geländeaufnahmen an. Bei ihnen und unseren Auftraggebern aus dem Garten- und Landschaftsbau steht die VOB-konforme Erdmassenberechnung im Vordergrund. Wir sind ein eingespieltes Team an Totalstation und Prisma und wissen aus Erfahrung, welche Punkte notwendig sind, um aus den gemessenen Punkten einen digitalen Bestandsplan zu erstellen,“ erläutert der Sachverständige für Bauabrechnung. „Um effektiv zu arbeiten, messen wir so wenig wie möglich, aber so viel wie notwendig Punkte ein, um daraus einen exakten Plan zu erarbeiten. Wir liefern unseren Auftraggebern zeitnah und schnell die benötigten Daten für die weitere Planung bzw. Abrechnung. Das ist für ihn in der Regel kostengünstiger, als wenn er sich selbst damit beschäftigen würde,“ so der Fachingenieur. Mit der Dienstleistung seines Ingenieurbüros erhielten die Auftraggeber darüber hinaus ein rechtssicheres Aufmaß, das allen aktuellen Richtlinien entspricht. Die REB-konforme Bauabrechnung erfolgt gemäß den FLLRichtlinien und den entsprechenden DIN-Abrechnungsvorschriften der VOB/C.

CAD-Poweruser rechnen effizienter ab

Gebäuden, Bäumen, Grünflächen und Anschlüssen aufmessen, dann nehmen wir die Höhen gleich mit auf. Somit erhalten wir die Grundlage für differenzierte, digitale Lagepläne. Was früher aufgrund des hohen Aufwandes die Ausnahme gewesen ist, wird heute für fast alle Baumaßnahmen gemacht: ein digitales Geländemodell (DGM), um die Erdmassen exakt berechnen zu können. Insbesondere durch die heutigen Möglichkeiten des CAD lassen sich Flächennachweise, Höhenprofile, Schnittlagen, Massen etc. viel einfacher visualisieren“, ergänzt Dipl.- Ing. (FH) Stefan Schömann. Der Landschaftsarchitekt AK RP betreut in dem Büro die Bereiche Projektleitung, Entwurfs- und CAD-Bearbeitung, Vermessung und Kundenberatung. Das Büro verfügt über drei CAD-Arbeitsplätze als Zweibildschirmlösung für Text und Grafik. Als CAD-Plattformen wird neben AutoCAD speziell für die Bauabrechnung das Programm CAD V6 der Firma DATAflor eingesetzt. Der Vorteil hier besteht darin, dass es sich für die Abrechnung mit dem Programm DATAflor Business verknüpfen lässt. „Mit Standardsoftware kämen wir bei unseren Projekten schnell an unsere Grenzen. Als Poweruser haben wir bei der Fortentwicklung des DATAflor Programmes bereits die eine und andere Anregung an die Softwareentwickler weitergeben können,“ bestätigt Thomas Englisch.