Archive for the ‘Aktuelles’ Category

Dachterrasse

Donnerstag, September 13th, 2012

Die Dachterrasse als begrünter Lebensraum über den Dächern einer Stadt ist heiß begehrt:

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sie dient, wenn man es richtig anstellt, hoch über aller hektischen Betriebsamkeit in den Straßen als grüne Oasen der Entspannung und Geselligkeit. Der Wiener Architekt Egon Fridinger schrieb schon 1933 zu diesem Thema: „Der Großstadtmensch, der verurteilt ist, fast das ganze Jahr in den Mauern seiner Stadt zu verbringen, vermisst wohl am schmerzlichsten den belebenden Kontakt mit der Natur, dem nie versiegenden Quell der Erfrischung, wie er sich dem glücklicheren Landbewohner in unerschöpflicher Fülle darbietet.“

Das würde heute anders formuliert, aber genau diese Sehnsucht des Stadtmenschen nach Natur und Grün in unmittelbarer Nähe ist es bis heute, die den Wert von Wohnungen mit Dachterrasse ausmacht: Wer möchte nicht in lauen Sommernächten auf seiner Terrasse feiern, essen oder ruhen und das am liebsten inmitten einer Pflanzenpracht? Was für faszinierende Vorstellungen, etwa von sanftem Blätterrauschen eingelullt zu werden oder zwischen Oliven- und Zitronenbäumchen zu sitzen mit Blick auf eine üppig wuchernde Bougainvillea. Herrlich, den Duft der Kräuter einzuatmen, die man am Abend erntet, um dem Salat schmackhafte Würze zu verleihen.

Doch damit solche Träume von einer grünen Dachterrasse auch Wirklichkeit werden können, sind Ideenreichtum und Kreativität gefragt: Die Möglichkeiten der Gestaltung sind dabei vielfältig. Deshalb ist eine gute Planung unabdingbar, etwa bei der Auswahl des richtigen Bodenbelages. Fliesen auf Kiesbett oder Naturstein oder doch lieber Holzpanelen?

Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt, können Pflanzen ausgewählt werden: Wer zu keiner Zeit auf eine private Atmosphäre verzichten möchte, benötigt vielleicht einen Sichtschutz aus Rotbuche, Wein oder Efeu.

Heute überlegt man sich außerdem, wie die Dachterrasse möglichst auch im Winter schön anzusehen ist: Immergrüne Pflanzen und Sträucher sind deshalb unverzichtbar. Große Blätter besitzen eine skulpturale Wirkung und sind oft ausdrucksstärker als manche Blüten. Die unterschiedlichen Formen, Farben und Texturen von Gräsern, Farnen oder Stauden können, wenn sie harmonisch aufeinander abgestimmt werden, äußerst interessant sein.

Wenn es der Platz erlaubt, sind auch kleine grüne Laub- und Nadelgehölze eine Augenweide für das ganze Jahr: etwa Wacholder, Scheinzypresse oder japanischer Ahorn. Dem grünen Schmuckstück darf natürlich eine stilvolle Terrassenmöblierung nicht fehlen. Dabei darf man sich, je nach Platz, zwischen der klassischen Variante und den neuen Loungemöbeln entscheiden.

Historisch betrachtet, war das flache Dach in weiten Teilen des Mittelmeerraums, in Amerika und in Asien seit langem bekannt: Schon 3.ooo v.Chr. nutzten die Babylonier Bitumen als Baustoff, wie der Geschichtsschreiber Herodot beschrieb. Klima, Baumaterialien und Lebensgewohnheiten brachten eine regional angepasste Architektur hervor, die durch die Flachdachbauweise und ihre Nutzung als Dachterrasse gekennzeichnet ist.

Das Paradebeispiel entstand im 6. Jahrhundert v.Chr. mit den berühmten hängenden Gärten der Semiramis, eines der sieben Weltwunder der Antike: Diese prächtige Anlage über Teilen des Palastes von Babylon ruhte auf einer Säulenkonstruktion und stieg treppenförmig an; die Gärten wurden über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem direkt durch den Euphrat gespeist. Unter dem orientalischen Einfluss gelangte der Brauch, flache Dächer zu begrünen, auch in die griechisch-römische Welt.

Über Jahrhunderte vergessen, kam die Gartenkultur der Antike zur Zeit der Renaissance zuerst nach Florenz, Rom und Venedig, um bald darauf auch andere europäische Zentren zu erreichen. Hauptsächlich Dachflächen auf Schlössern wurden in wunderbare Grünoasen verwandelt.

Heutzutage sind bei der Gestaltung einer Dachterrasse alle Stilrichtungen möglich: Hochbeete mit monochromen Pflanzungen, mobile Kübel- und Topfbepflanzung, die das ganze Jahr über ein lebendiges Erscheinungsbild vermittelt und der Biodiversität Rechnung trägt, fernöstlich inspirierte Zen-Gärten, die Ruhe und Harmonie ausstrahlen, ja sogar kleine Obstplantagen oder Nutzpflanzenbeete können auf einer Dachterrasse mit der Hilfe eines Landschaftsgärtners entstehen. Egal ob auf der Dachterrasse gechillt, relaxt oder gefeiert wird: Freunde werden mit Sicherheit regelmäßig aufs Dach steigen wollen, und das im besten Sinne.

Eine Dachterrasse hat übrigens noch einen weiteren Vorteil: Viele Kommunen belohnen die Anlage von Dachgärten mit einer Ermäßigung bei den Abwassergebühren oder fördern ihn gar durch direkte Zuschüsse. Ansprechpartner sind zumeist das Grünflächen- oder Umweltamt oder Ihr Landschaftsgärtner vor Ort, der auch die behördlichen Anforderungen und Fördermöglichkeiten kennt.

Quelle: [BGL],  24/08/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Badeteich

Mittwoch, August 15th, 2012

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Wetterprofis nennen einen Sommer wie in diesem Jahr „Schaukelsommer“: Nicht etwa, weil man ständig in Versuchung wäre, sich auf eine Schaukel zu setzen, sondern weil sich kalt und warm, trocken und nass beständig abwechseln. Wenn es dann mal für einen Tag sommerlich-heiß ist, ist natürlich das örtliche Freibad überfüllt, mehr Menschen als man gerne um sich hat plantschen dicht gedrängt in den chlorreichen Fluten. Da sitzt man dann doch besser im eigenen Garten, kühlt sich die dampfenden Füße in einer wassergefüllten Zinkwanne und träumt von kristallklarem Nass, einer leichten luftigen Brise und dem Duft von Sommer: Wunderbar blumige Wohlgerüche umgeben das Haus am See, idyllisch und ruhig gelegen, das würde einem nicht nur im Traum gefallen!

Okay, ein eigener See ist vielleicht eine Nummer zu groß und würde die Dimensionen der meisten Gartengrundstücke sprengen, doch ein Badeteich, beispielsweise dort wo jetzt noch das in die Jahre gekommene Klettergerüst steht, mit einem dekorativen Holzsteg zum wohligen Sonnenbaden, liegt durchaus in greifbarer Nähe.

Ein Badeteich ist eine Kombination aus einem Teich und einem Pool: der Badeteich sieht, wenn er gut gemacht ist, wie ein kleiner natürlicher Badeteich aus. Aber ebenso wie andere künstliche Wasserlandschaften oder Bachläufe braucht ein Badeteich ein pfiffiges Konzept und eine gute Planung. Statt technischer Filteranlagen nutzt ein Badeteich die natürliche Reinigungskraft der Natur, um klares Wasser zu schaffen.

Der Bau eines einwandfrei funktionierenden und langlebigen Badeteiches ist Vertrauenssache und sollte in die Hände von Profis gelegt werden: „Bevor überhaupt der erste Spatenstich gemacht werden kann, müssen unter anderem Form und Lage im Garten geplant werden“, erklärt Jörg Schneider, Landschaftsgärtner und Experte für Badeteichbau aus Monheim.

Ein Badeteich kann als ganz natürlicher Teich angelegt werden: so als ob er mit seiner Uferzone und den ihn umgebenden Pflanzen schon immer im Garten war. Aber genauso gut kann er auch puristisch oder elegant gestaltet sein, mit modernen Materialien wie Edelstahl oder Beton in streng-geometrischen Formen. Ein harmonisches Ganzes entsteht immer dann, wenn sich die Architektur des Wohnhauses in der Gestaltung des Badeteiches wieder findet.“

Wo es passt und gefällt, kann mit dem ausgehobenen Erdmaterial eine Gartenlandschaft mit sanften Hügeln angelegt werden: Andere bevorzugen einen feinen Sandstrand, der das perfekte Urlaubsgefühl vermittelt, oder auch einen kleinen Wasserfall, der für die reine Idylle sorgt. Besonders Kinder lieben den eigenen Badeteich – und verbringen dort die schönsten Stunden des Sommers.

Unterschieden werden zwei Bereiche im Badeteich, einen Schwimm- und einen Regenerationsbereich: Im klaren Wasser des Schwimmbereichs lässt sich wunderbar schwimmen, plantschen und entspannen – und zwar vollkommen ohne Chlor und Chemie. Am Ufer befindet sich der abgetrennte Regenerations- und Filterbereich, der ‚Arbeitsbereich‘ des Badeteiches. Hier bauen Pflanzen und Mikroorganismen Verunreinigungen und überschüssige Nährstoffe im Badeteich ab. – Ergänzt werden kann dieser natürliche Filterbereich durch besondere Biofilteranlagen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Badeteiches eingebaut werden können.

Außerhalb der Badesaison ist vor allem der Regenerationsbereich des Badeteiches eine Bereicherung für den Garten: Die dort eingesetzten Wasser- und Sumpfpflanzen präsentieren sich als ein Biotop, das den Garten schmückt.

Je nach Größe des Gartengrundstückes lässt sich rund um einen Badeteich eine wahre Wellnessoase errichten: „Auf dem warmen Holz einer Sonnenterrasse kann man herrlich entspannen und eine Gartensauna macht den Badeteich auch an kühleren Tagen interessant“, so Jörg Schneider. „Praktisch ist auch eine Außendusche.“

Ein eigener Badeteich hat zu jeder Tages und Nachtzeit geöffnet: „Allen, die hin und wieder auch in der Dämmerung das kühle Nass genießen möchten, ist die Installation einer Unterwasserbeleuchtung zu empfehlen. Das stimmungsvolle Licht lässt Wasser und Umgebung geheimnisvoll erscheinen und man taucht gleich nochmal so gerne ein.“

Auch der nachträgliche Umbau eines bereits vorhandenen Swimmingpools in einen Badeteich ohne Chlor und Chemie ist möglich: Das vorhandene Becken bietet zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten, beispielsweise verschiedene Einström-Massagedüsen. Also, worauf noch warten? Vielleicht heißt es dann ja schon bald: raus mit den Füßen aus der Zinkwanne und rein in den eigenen Badeteich.

Quelle: [BGL] 09/08/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick

Lieblingsplätze im Garten

Dienstag, Juli 31st, 2012

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Viele Gartenfreunde sind froh, wenn sie sich in ihrem Garten einfach nur erholen können: ganz entspannt im Liegestuhl den Alltag vergessen. Andere sind dagegen lieber aktiv und erholen sich beim Schneiden oder Jäten im Einklang mit der Natur und umgeben von den geliebten Pflanzen. Egal, ob man den Feierabend nach einem langen Arbeitstag oder nach ausgiebiger Gartenpflege genießen möchte – in der warmen Jahreszeit ist es draußen meist am schönsten.

Lieblingsplätze im Garten können dabei ganz unterschiedlich sein: eine Sitzecke am Teich vielleicht, eine Terrasse direkt am Haus, eine nostalgische Holzbank unter einem alten Baum – es gibt viele Möglichkeiten, den Sitzplatz für den Feierabend zu gestalten. Man kann sogar mehrere Lieblingsplätze anlegen, denn die Sonne wandert im Tagesverlauf und so kann ein Sitzplatz, der morgens in der Sonne liegt, abends schattig und kühl sein.

Auf jeden Fall lohnt es sich, eine Terrasse direkt am Haus zu haben, denn so ist alles gut erreichbar, was man für einen schönen Abend im Freien braucht: Die Nähe zur Küche ist besonders praktisch, wenn Gäste kommen und die Terrasse ganz schnell zum Wohnzimmer im Grünen wird. Wer oft und gerne Besuch hat, wird vielleicht seine Terrasse um einen fest installierten Gartengrill oder sogar eine Garten- oder ‚Outdoor‘-Küche erweitern, die speziell für die Nutzung im Freien entwickelt wurde.

Eine Terrasse, also eine befestigte Fläche aus Holz, Platten oder Pflastersteinen, hat verschiedene Vorteile: Sie bietet mehr Standfestigkeit für die Gartenmöbel als eine Rasenfläche, sie kann leicht sauber gehalten werden und ist, wenn sie aus rutschfestem Material angelegt wurde, selbst bei schlechtem Wetter sicher zu begehen.

Um lange Freude an seiner Terrasse zu haben, empfiehlt es sich, einige grundlegende Aspekte zu berücksichtigen: Wichtig ist, dass die Terrasse frostfest ist und auch bei Nässe eine hohe Rutschfestigkeit aufweist. Sie muss eben sein, damit Gartenmöbel sicher stehen, sie sollte jedoch ein leichtes Gefälle aufweisen, damit sie nach Regen schnell wieder abtrocknet. Außerdem ist ein Höhenunterschied zwischen dem Haus und der Terrasse sinnvoll, damit bei einem heftigen Schauer kein Wasser in den Wohnraum fließen kann.

Praktisch bei der Neuanlage einer Terrasse ist der Einbau eines Regenwasserreservoirs unter dem Boden der Terrasse: So kann kostenlos Regenwasser für den Garten gesammelt werden, ohne dass der Behälter zu sehen ist. Es lassen sich zum Beispiel auch Pflanzbeete oder ein Wasserbecken in die Terrasse integrieren, mit Lampen besondere Lichteffekte erzeugen oder eine Überdachung anbringen, die vor zu viel Sonne oder Regen schützt, so dass dieser Bereich im Garten möglichst oft genutzt werden kann.

Eine Terrasse sollte auch ein wahres Schmuckstück sein: Die Auswahl an Material und Verlegearten ist groß. So können zum Beispiel durch die Kombination unterschiedlicher Steine interessante Muster entstehen. Reizvoll ist auch eine Mischung verschiedener Materialien wie Kies und Steinplatten oder Holz und Stein.

Ein abwechslungsreich angelegter Garten bietet ganz unterschiedliche Perspektiven und verändert sich zudem im Jahreslauf: Darum ist es schön, mehrere Sitzplätze im Garten zu haben, sei es durch mehr oder weniger fest installierte Gartenmöbel wie eine schwere Metallbank oder aber, indem kleine Flächen mit einem Holzdeck oder Steinen so befestigt werden, dass hier schnell leichte Gartenmöbel aufgestellt werden können. Halbhohe Mauern oder Hecken an der Terrasse im Garten vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit.

Eine Terrasse erweitert den Wohnraum beträchtlich und auf besondere Weise: man ist draußen und muss doch auf keinen Komfort verzichten, man kann die Natur spüren und ist je nach Art der Überdachung bei schlechtem Wetter gut geschützt. Eine attraktiv gestaltete Terrasse kann zusammen mit einem schönen Garten auch den Wert des Hauses steigern. Doch in erster Linie steigert sie die Lebensqualität – egal ob für den leidenschaftlichen Hobbygärtner oder für den, der sich einfach nach einem langen Arbeitstag zu Hause und im Grünen erholen möchte.

Ouelle: [BGL/PdM] 25/05/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Gartenplanung

Montag, Juli 23rd, 2012

p4190010.JPG Gärten sind viel mehr als eine mit Pflanzen bewachsene Fläche: Gärten können ein Treffpunkt für die Familie oder Freunde sein, vielen Menschen als Rückzugszone und Erholungsraum dienen, für Kinder sind sie ein Spielplatz, der auch die unterschiedlichsten Naturerfahrungen möglich macht, für Feinschmecker können sie außergewöhnliche Geschmackserlebnisse bieten und für viele sind es Orte, um sich an der frischen Luft zu bewegen und dabei die Natur zu genießen.

Manchmal ändern sich auch die Ansprüche an Gärten und sind Anlass, ihn umzugestalten: Vielleicht sind die Kinder so groß, dass Sandkasten und Schaukel nicht mehr gebraucht werden oder es steht auf einmal mehr Zeit zur Verfügung, um den Garten zu genießen. Warum auch immer sich die Ansprüche geändert haben – es lohnt sich bei der Umgestaltung, mit System vorzugehen. Ähnlich wie bei einem Businessplan hat eine strukturierte Vorgehensweise den Vorteil, dass man sich dabei über Voraussetzungen, Wünsche und Ziele, aber auch über Hindernisse und Einschränkungen, klar wird.

In der ersten Phase geht es um die Bestandsaufnahme: Dazu kann man einen Lageplan anlegen, auf dem unter anderem die Grundstücksform sowie Gebäude und Anlagen erfasst werden, zum Beispiel ein Gartenhäuschen, ein Schuppen oder Wege und Sitzplätze. Auch Bäume, Sträucher und andere Pflanzen oder ganze Beete werden in dieser Skizze erfasst. Auf dieser Grundlage kann entschieden werden, was erhalten bleiben soll oder muss und wo es Raum für Veränderungen gibt. Diese Ist-Analyse ist dann die Grundlage für den nächsten Schritt.

Im zweiten Schritt wird ein Konzept erstellt, in dem alle Wünsche für den zukünftigen Traumgarten erfasst werden: Als Grundlage dient der Plan mit den Pflanzen und Bauten im Garten, die auch in Zukunft erhalten bleiben sollen oder müssen. Jetzt können Ideen gesammelt und in den Plan aufgenommen werden. Dabei hilft es, sich darüber klar zu werden, welche Funktionen der Garten in Zukunft haben soll, welche Gestaltungselemente gewünscht werden und wie viel Zeit und Geld zur Verfügung stehen. Ausgangspunkt ist hier die Frage nach den Funktionen, die der Garten haben soll, wie zum Beispiel als Ort zum Feiern oder Grillen mit Freunden oder zum Spielen oder Erholen. Auch ganz banale Dinge spielen eine Rolle: Muss ein Platz für die Mülltonnen vorhanden sein, ist ein Abstellplatz für die Fahrräder sinnvoll und soll ein Teil des Gartens für Obst oder Gemüse reserviert werden?

Aus den Funktionen ergeben sich auch schon einige Gestaltungselemente: etwa eine Hecke, die als Sicht- oder Windschutz dient, oder Lampen, die bestimmte Pflanzen abends hervorheben oder aber auch die Sicherheit erhöhen. Darüber hinaus kommen auch besondere Wünsche oder Vorlieben zum Tragen. Möglicherweise sollen Pflanzen wie Obstgehölze, Rosen, Kletterpflanzen oder Gräser in Zukunft im Garten wachsen.

Viele Menschen möchten gerne Wasser im Garten haben, sei es als Teich oder kleiner Bachlauf: Je nach Platz reichen die Möglichkeiten vom sprudelnden Quellstein über ein Wasserbecken oder einen Teich mit Seerosen und einer schönen Uferbepflanzung bis hin zum Schwimmteich. Wenn Zeit knapp ist oder wenn man häufig auf Reisen ist, sollte der Garten möglichst pflegeleicht angelegt werden. Man kann aufwändige Pflegearbeiten auch dem Landschaftsgärtner überlassen und nutzt die so gewonnene Zeit, um den Garten ganz entspannt von der Terrasse aus zu genießen.

Ein gut angelegter Garten bereitet viel Freude und kann von Jahr zu Jahr schöner werden: So lohnt sich auch der zeitliche Aufwand, mithilfe mehrerer Planungsschritte dem Traumgarten näher zu kommen. Gleichzeitig tragen diese Schritte dazu bei, dass man später den Garten mit ganz anderen Augen sieht und vieles bewusster wahrnimmt.

Quelle: [BGL/PdM], 08/06/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Temperament im Beet

Sonntag, Juni 17th, 2012

Mut zur Farbe lautet die Zauberformel: Leidenschaftliches Rot, fröhliches Gelb, lustiges Pink, freches Lila, sonniges Orange und knalliges Blau – sie alle gehören zur großen Farbpalette für temperamentvolle Beete. Eine große Vielfalt an Pflanzenschönheiten ermöglicht es, das ganze Jahr über ein Farbenfeuerwerk im Garten zu entfachen. Und welch mitreißend schöne, ästhetisch brillante Beet-Gestaltungen dort entstehen können, zeigt der faszinierende Bildband Temperament im Beet.

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Mit dem Start in die neue Gartensaison beginnt das Wunder der Farbenspiele: Aus Zwiebelblumen und Frühlingsstauden, bereits im Herbst gepflanzt, entsteht ein buntes Meer aus Blüten. Dann werden die Tage länger: Die Sonne heizt den Beeten ein. Die Blütenstauden entfachen ein glühendes Farbenfieber und die Rabatten verführen mit südlichem Temperament.

Und im Herbst, wenn die Sonne schon tiefer steht und den Garten vergoldet, kommt der große Auftritt von Dahlie, Aster und Co.: ein furioser Schlussakkord, bevor der Winter naht. Neben all dieser zauberhaften Blütenpracht gibt es auch Individualisten, die nicht nur durch Farbe, sondern auch durch Größe beeindrucken. Ob als Einjährige oder Stauden: Sie setzen kraftvolle Akzente durch Charakter und Präsenz.

Temperament im Beet möchte den Leser inspirieren, nach dem Vorbild der englischen Landhausgärten mehr Farbe in die eigenen Beete zu bringen: Denn knallige Farbkombination sowie auffallende und kontrastreiche Blütenfarben stehen auf der Insel mittlerweile hoch im Kurs. Auch für Balkon und Terrasse hat die Autorin Dr. Kristin Lammerting, eine studierte Biologin und begeisterte Gärtnerin, farbenprächtige Gestaltungstipps parat. Für die stimmungsvollen Fotos im Buch sorgt übrigens Marion Nickig, eine der bekanntesten Gartenfotografinnen Deutschland.

Quelle: [GPP] 30/05/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Treffpunkt Garten

Sonntag, Juni 3rd, 2012

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Jetzt wird es aber wirklich Zeit: Lange genug haben wir uns in den vergangenen Wochen und Monaten in geschlossenen Räumen aufgehalten. Endlich scheint die Sonne wieder wohlig warm vom Himmel, während das Grün im Garten und in der Natur üppig sprießt und blüht. Laut Global Garden Report 2011 steht für die Deutschen die Entspannung im eigenen Garten ganz klar im Vordergrund, dicht gefolgt von dem Wunsch, den Garten als Treffpunkt und Aufenthaltsort – als zusätzliches Zimmer im Grünen unter freiem Himmel – zu nutzen. Verständlich, denn ein Garten ist heute gleichzeitig privater Rückzugsort wie auch soziale Begegnungsstätte.

Der Garten ist ein Ort, an dem sich Mensch und Natur nahekommen: Mehr denn je sind in den Zeiten der digitalen Kommunikation und allzeitigen Erreichbarkeit Momente der Ruhe und echten Begegnung mit anderen wichtig – ein Garten bietet eine ideale Kulisse dafür, sofern er denn einladend und gepflegt ist. Und darauf legen Umfragen zufolge über 55 Prozent der Gartenbesitzer, quer durch alle Generationsschichten, besonderen Wert.

Nun ist nicht gleich jeder ein gewiefter Hobbygärtner und mit einem grünen Daumen gesegnet: auch die schweißtreibenden und regelmäßig anfallenden Tätigkeiten im heimischen Garten stoßen bei dem einen oder der anderen auf wenig Begeisterung. Dennoch möchten sich viele Gartenbesitzer den Traum von ihrem ganz persönlichen Traumgarten erfüllen. „Der private Garten ist für viele ein Abbild ihrer ganz persönlichen Paradiesvorstellungen“, meint Landschaftsgärtner Bernd Hestermeyer aus Wardenburg. „So wie der Mensch sich in seinen vier Wänden ganz individuell nach seinem Geschmack einrichtet, so möchte er auch das zusätzliche Freiluftzimmer gestalten und ihm eine persönliche Note geben.“

Es gilt herauszufinden, welcher Gartentyp man ist und wie viel Zeit man für Pflegearbeiten im Garten aufbringen kann oder möchte: Ob rustikaler Bauerngarten mit Selbstversorger-Beeten, asiatischer Zen-Garten, robuster Kinderspielplatz, Wasser-, Stein- oder Rosengarten, Kunstobjekte zwischen den Pflanzen oder Rabatten im englischen Cottage-Stil – wenn die Licht- und Bodenverhältnisse entsprechend sind, können verschiedene Gartentypen realisiert werden.

„Ein Grundthema bekommt dem Garten dabei sehr gut“, erklärt Hestermeyer: „So entsteht ein harmonisches Ganzes und die Besitzer fühlen sich in ihrer neuen Gartenatmosphäre wohl. Wer beispielsweise während der Freiluftsaison gerne draußen feiert und viele Freunde empfängt, der sollte auch an eine Terrasse denken, die groß genug ist, um Gästen Platz zu bieten.“ Dabei lohnt es, auch gleich an die abendliche Beleuchtung zu denken: Eine von Anfang an eingeplante direkte oder indirekte Gartenbeleuchtung ist unauffällig einzubauen, lässt Pflanzen und Gäste in der Dämmerung gleichermaßen erstrahlen und schafft zudem Sicherheit beim Gang durch den nächtlichen Garten.

Der ideale Familiengarten bietet Platz für alle Familienmitglieder: Im Idealfall haben Kinder und Erwachsene ihre eigenen kleinen Bereiche und Ecken, in denen die Kleinen ihren Spiel- und Entdeckungsdrang ausleben können und die Großen Erholung finden oder sich gemeinsam mit Freunden und Familie zusammen setzen können. „Ein Familiengarten muss strapazierfähig sein“, so Hestermeyer. „Es gibt spezielle Rasenmischungen und widerstandsfähige Gehölze, die der kindlichen Abenteuerlust gewachsen sind. Und wenn die Rabatten sinnvoll abgetrennt werden, beispielsweise durch niedrige Steinmauern, dann gibt es auch keine unliebsamen Kollisionen zwischen Bobby-Cars und Blumen.“

Irgendwann sind die Kinder allerdings dem Sandkasten- und Schaukelalter entwachsen: Wer dieses bereits bei der Planung des Familiengartens berücksichtigt, kann später problemlos den Sandkasten beispielsweise in einen Teich umwandeln und an Stelle des in die Jahre gekommenen Klettergerüstes die neue Holzterrasse aufbauen. Ist genügend Platz vorhanden, darf der Teich auch ruhig eine Nummer größer sein. Schwimmteiche mit unterschiedlichen Wassertiefen und ausgedehnten Uferzonen sind ein absolutes Highlight im Garten.

Quelle: [BGL] 18/05/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Berufspraktikum Landschaftsgärtner

Donnerstag, Mai 24th, 2012

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Wer sich für einen Ausbildungsplatz bewirbt und vorher bereits in die Branche oder den Beruf selber reingeschnuppert hat, der hat gute Chancen auf ein Vorstellungsgespräch und einen sich anschließenden Ausbildungsvertrag: Praktika machen sich in jedem Lebenslauf gut. Zeigen sie doch dem zukünftigen Arbeitgeber, dass der Bewerber engagiert ist, sich für den Beruf interessiert und bereits erste Erfahrungen und Wissen darüber gesammelt hat, was in der Ausbildung auf ihn zukommen könnte. Für viele junge Menschen ist das Aufgabenspektrum, das eine Ausbildung bietet, ohne Praktikum kaum vorstellbar.

Ein Berufspraktikum dient vor allem der Berufsorientierung: Wie soll der kommende Bewerber sonst wissen, ob der gewünschte Ausbildungsberuf auch der richtige ist, wenn er vorher noch nie mit den Anforderungen konfrontiert wurde? Beispielsweise mit den beruflichen Ansprüchen und Erfordernissen, die an einen Landschaftsgärtner gestellt werden.

Der Alltag eines Landschaftsgärtners findet überwiegend draußen an der frischen Luft statt, egal, ob die Sonne heiß vom Himmel scheint, es sprichwörtlich wie aus Eimern schüttet oder einem der Wind um die Ohren pfeift: „Wer da nicht wetterfest ist und insgeheim von einem Schreibtischjob träumt, sollte besser gleich einen anderen Beruf wählen“, rät Thomas Wiemer, Referent für Nachwuchswerbung und Weiterbildung des Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. [AuGaLa].

Naturverbundenheit und Spaß an der Arbeit unter freiem Himmel sind wichtige Voraussetzungen für unsere zukünftigen Auszubildenden: Körperlich fit sollten Bewerber ebenfalls sein und neben technischem Verständnis und handwerklichem Geschick auch Teamgeist mitbringen, denn auf den meisten Baustellen wird im Team gearbeitet. Neben einer guten mathematischen Auffassungsgabe sind auch die Noten in den Fächern Deutsch, Sport und Biologie wichtig.“

Ein freiwilliges Praktikum, beispielsweise in den Ferien, erhöht die Chance, dass man einen Beruf ergreift, der einem Freude macht und dessen Aufgaben man später auch bewältigen kann: Man lernt persönliche und fachliche Stärken, aber auch Schwächen und Grenzen besser einzuschätzen. Dafür ist es wichtig, das Praktikum von Anfang an aktiv mitzugestalten.

Wer nur zuschaut und daneben steht, wird keine realistische Entscheidung treffen können: Wer aber mit anpackt, offen für neue Arbeitssituationen ist, Fragen stellt, Kontakte knüpft, dem zeigen sich die vielen Möglichkeiten, die der Beruf des Landschaftsgärtners und auch der Praktikumsbetrieb bietet“, betont Wiemer. Durch den Einblick in die Praxis bekommen junge Menschen ein Gefühl dafür, ob sie auf dem richtigen Weg sind. So informiert können sie sich bewusst für oder gegen einen Ausbildungsberuf entscheiden.

Eine klassische Win-Win-Situation, denn natürlich wissen auch die zukünftigen Ausbilder und potentiellen Arbeitgeber die Vorteile von Berufspraktika zu schätzen: Sie bekommen einen ersten Eindruck, ob er oder sie den beruflichen Anforderungen des Landschaftsgärtners gerecht wird, sich in das menschliche Miteinander innerhalb der Belegschaft einfügen kann und somit als Auszubildender für den Betrieb in Frage kommt. „Aussichtsreich ist ein freiwilliges Praktikum allemal, denn oft bewirkt ein erfolgreich absolviertes Praktikum den positiven Abschluss eines Ausbildungsvertrages im gleichen Betrieb“, so Nachwuchswerber Wiemer.

Quelle: 30/04/2012 [#] Der Gartennewsletter  [BGL]

Kindergarten

Dienstag, April 10th, 2012

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Kinder lieben es, draußen zu sein und mit den Händen in der Erde zu wühlen: Sie freuen sich, wenn sie Pflanzen zum Keimen bringen oder dem Duft von Blumen und Kräutern nachschnuppern können. Sie werden zu Naturforschern beim Beobachten von Schmetterlingen oder Bienen, wie diese ihren Nektar sammeln und ganz nebenbei Blüten bestäuben – im ‚Kindergarten‘ gibt es immer etwas zu bestaunen und auszuprobieren. Wenn sie nicht die Umgebung erkunden, dann toben und tollen sie herum, klettern oder spielen zwischen Blumenrabatten und Bäumen. Besonders gerne werden leckere Früchte gleich vom Strauch gekostet. Kurzum, Kinder genießen und erleben die Natur in einem Garten mit all ihren Sinnen. Vorausgesetzt der Garten bietet auch die Möglichkeiten dazu!

Kinder haben einen anderen Bezug zum Garten als Erwachsene, daher decken sich ihre Wünsche und Vorstellungen nicht immer: Mit gepflegten Blumenrabatten oder einem exakt geschorenen Rasen können Kinder nur wenig anfangen, mit kreativen bunten Blumenbeeten, Obstbäumen, Beerensträuchern, einer Wildblumenwiese, Gänseblümchen oder goldgelben Löwenzahnblüten hingegen schon viel mehr. Natürlich möchten die meisten Eltern nicht über Jahre auf einen gepflegten Garten verzichten, wollen ihren Kindern aber trotzdem die Möglichkeit zur Naturentdeckung, Entfaltung und Bewegung geben.

Glücklich, wer ein großes Grundstück hat und genug Platz, damit Baumhaus und Co. untergebracht sind und die Kinder sich austoben und spielen können, gleichzeitig aber auch die Gartenträume der Erwachsenen ihre Erfüllung finden: Doch auf die Grundstücksgröße kommt es gar nicht an! Mit Fantasie und gärtnerischem Geschick können auch kleine Gärten zum Erholungs-, Entdeckungs- und Spielparadies für die ganze Familie werden.

Schmale Gehölze oder Obststräucher können einen Sichtschutz zur Terrasse bilden, auf der sich die Erwachsenen zum Erholen zurückziehen können: Schlanke Heckenpflanzen als Begrenzung des Gartens bieten Sicherheit und Schutz zugleich. Eine dichte Bepflanzung verhindert, dass Kinder auf die Straße laufen können. Da vor allem kleine Kinder gerne alles anfassen und ausprobieren, sollten in einem Garten, in dem auch Kinder leben, keine giftigen Pflanzen stehen.

Kindern macht es unglaublichen Spaß, selber zu säen und zu ernten: Wenn kein Platz für ein eigenes Gemüsebeet oder eine Kräuterspirale vorhanden ist, leisten Pflanzkästen oder ein kleines Hochbeet guten Ersatz. In ihnen kann nach Herzenslust gegärtnert werden, ohne dass die Staudenrabatten Schaden nehmen.

Kinder spielen gerne im Freien, auch dann noch, wenn es beispielsweise im Herbst schon an den Nachmittagen grau und dunkel wird: Damit ihnen dabei nichts passiert, ist eine gute Gartenbeleuchtung wichtig. Eine durchdacht platzierte Beleuchtung gibt einem Garten aber nicht nur in der dunklen Jahreszeit ein ganz neues Gesicht. Licht kann ihn in einen verwunschenen Zaubergarten verwandeln, beispielsweise, wenn Bäume oder Sträucher von unten oder innen heraus beleuchtet werden. Selbst in einem bereits eingewachsenen Garten lassen sich nachträglich Stromkabel unauffällig, sicher und stolperfrei verlegen, am besten unter den Gartenweg oder entlang der Beetkanten.

Das Garten-Highlight im Sommer ist Wasser – und zwar nicht nur für Kinder: Teiche und Wasserläufe sind voller Leben, denn zwischen den Pflanzen und vor allem in der Uferregion finden unglaublich viele Tiere Nahrung und Schutz. Es quakt, zirpt und schwirrt, dass es ein wahres Vergnügen ist. Ein Paradies für Naturbeobachtungen! Herrlich, wenn man dann auch noch die Beine im kühlen Nass baumeln lassen kann. Sind die Kinder allerdings noch sehr klein oder können noch nicht schwimmen, sollte auf Wasser eher verzichtet oder zu Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise Gitter und Abdeckungen gegriffen werden. Alternativ kann auch ein steinernes Wasserspiel ohne Teich oder auch eine sehr flache Wasserstelle für sichere Erfrischung und Abwechslung im Garten sorgen.

 Quelle: 21/03/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick [BGL]

Frühling

Montag, April 9th, 2012

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Der Frühling ist da und weckt die Lust darauf, wieder draußen aktiv zu werden und die wiedererwachende Natur zu erleben: Manche Pflanzen durchlaufen jetzt eine eindrucksvolle Verwandlung, wenn sich Blütenknospen öffnen – oft mit erstaunlicher Schnelligkeit, beinahe über Nacht. Gärten bieten in dieser Jahreszeit besonders viele neue Impressionen, denn immer mehr Gehölze, Stauden und Zwiebelblumen blühen oder treiben aus. Falls im eigenen Garten Farbe fehlt, ist die Zeit günstig, um ihn mit neuen Gehölzen und Stauden interessanter zu machen. Das Pflanzenangebot ist groß, denn jetzt ist Pflanzzeit. Die Experten im Facheinzelhandel können bei der Auswahl beraten und dabei auch Pflanzen für bestimmte Standorte empfehlen. Es lohnt sich, dabei auch die anderen Jahreszeiten im Blick zu haben, damit es im Garten immer etwas zu entdecken gibt.

Der Frühling verläuft phasenweise: Anfangs sind zum Beispiel viele Bäume noch kahl. Ab April bis in den Mai hinein zeigen sich dann mehr und mehr Laubgehölze wieder in ihrem grünen Kleid und relativ viele Bäume, Sträucher und Stauden blühen. Zur Beschreibung der Naturerscheinungen wie Blüte, Austrieb oder Fruchtreife gibt es einen besonderen Kalender, den sogenannten Phänologischen Kalender.

Der Phänologische Kalender richtet sich nicht nach festgelegten Daten, sondern orientiert sich an bestimmten, vom jahreszeitlichen Verlauf abhängigen Entwicklungen in der Natur: Danach wird das Jahr in zehn Jahreszeiten eingeteilt, die von typischen Erscheinungen in der Pflanzenwelt gekennzeichnet sind. So gibt es einen Vor-, Erst- und Vollfrühling. Diese Einteilung gilt ähnlich auch für die anderen Jahreszeiten, nur der Winter ist nicht unterteilt.

Das Wetter kann im März und April noch sehr unbeständig, nass und kühl sein: Diese Wechselhaftigkeit mit häufigem Regen hat aber durchaus Vorteile, denn sie macht den beginnenden Frühling zur idealen Pflanzzeit: Frisch gepflanzte Gehölze und Stauden müssen besonders gut mit Wasser versorgt werden, weil sie Zeit brauchen, bis sie am neuen Standort richtig eingewurzelt sind. Die Regenphasen eines typischen Aprils tragen dazu bei, dass der Boden nach dem Winter noch für einige Zeit gut feucht bleibt und nicht so schnell austrocknet wie im Sommer. Außerdem haben die sommergrünen Laubgehölze noch keine Blätter. Sie verdunsten deshalb jetzt weniger Wasser als nach dem Laubaustrieb. Sollte es nicht regnen, muss darauf geachtet werden, dass ausreichend gewässert wird.

Der Frühling ist nicht nur eine gute Pflanzzeit, auch darüber hinaus gibt es im Garten nach dem Ende des Winters einiges zu tun: Jetzt werden trockene Blätter und Stängel von Stauden zurückgeschnitten, um Platz für frisches Grün zu machen. Auf manchen Betrachter mag es unordentlich gewirkt haben, wenn Samenstände, Stängel und alte Blätter nicht vor dem Winter entfernt wurden. Doch diese Überreste vom vergangenen Jahr konnten den Stauden etwas Frostschutz bieten. Gleichzeitig waren sie auch Unterschlupf oder Nahrungsquelle für hier überwinternde Tiere – ein ganz praktischer Beitrag zum Artenschutz im eigenen Garten.

Im Sommer und Herbst blühende Sträucher können jetzt ebenfalls zurückgeschnitten werden: Die im Frühling blühenden Ziergehölze wie Forsythien und Ginster werden erst später, direkt nach der Blüte, zurückgeschnitten. Sie bilden dann in dieser Wachstumsperiode noch neue Triebe mit Blütenknospen und können dann wieder früh im nächsten Jahr blühen. Einige Gehölze, wie Magnolien, Japanische Ahorne und Zaubernüsse, brauchen keinen Schnitt beziehungsweise sehen besonders gut aus, wenn sie ihren natürlichen Wuchs behalten.

Mit Beginn der Wachstumsphase ist es Zeit zum Jäten und für eine dem Standort und den Pflanzen angepasste Frühjahrsdüngung: Sie sorgt für einen guten Start ins Gartenjahr. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Keimen von unerwünschten Wildkräutern zu unterdrücken, kann der Boden gemulcht werden.

Wenn Rindenmulch verwendet wird, besteht allerdings die Möglichkeit einer sogenannten ‚Stickstoffsperre‘: Beim Zersetzen des Mulches wird dem Boden anfangs Stickstoff entzogen. Damit dieser Nährstoff den Pflanzen nicht fehlt, sollte der Boden deshalb vorher mit einem langsam wirkenden, stickstoffhaltigen Dünger versorgt werden. Hierfür eignen sich zum Beispiel Hornspäne.

Auch der Rasen braucht jetzt Aufmerksamkeit, denn er beginnt wieder zu wachsen: Durch Vertikutieren wird er von Moos und Grasfilz befreit. Dadurch lässt sich die Sauerstoffversorgung des Bodens verbessern und der Rasen entwickelt sich gleichmäßiger. So werden jetzt – mit guter Pflege und der Pflanzung interessanter Gehölze und Stauden – beste Voraussetzungen für ein schönes Gartenjahr geschaffen.

Quelle: 26/03/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick [PdM]

Urban Gardening

Mittwoch, März 21st, 2012

Der Garten als weltabgewandtes Refugium im Privaten war gestern:

Urban Gardening

Im Buch Urban Gardening ist die Rede von Gärten, die sich der Welt zuwenden. Sie boomen ausgerechnet dort, wo es laut, selten beschaulich und zuweilen chaotisch zugeht: mitten in der Stadt. Die Autorinnen und Autoren präsentieren verschiedene Gartenprojekte, stellen deren häufig junge Protagonisten vor und beschreiben die jeweiligen Hintergründe, Ziele und Erfolge. Der umfassende Blick auf die neue Gartenbewegung, der mit einem Sonderpreis des Deutschen Gartenbuchpreises 2012 ausgezeichnet wurde.Beim Anbau von Tomaten und Karotten suchen die Akteure der neuen Gartenbewegung die Begegnung mit der Natur – und mit Gleichgesinnten: Sie gestalten gemeinschaftlich einen innerstädtischen Naturerfahrungsraum, beleben die Nachbarschaft, essen zusammen und empfehlen sich der Kommunalpolitik als kompetentes Gegenüber in Sachen Stadtplanung.

Mit dem Versiegen des Erdöls steht nicht nur die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion zur Disposition: Auch die moderne Polarität von Stadt und Land erhält Risse. Das Buch wagt die Diagnose, dass in den westlichen Großstädten ein verändertes Verständnis von Urbanität entsteht, für das die neuen Gärten mit ihren Kulturen des Selbermachens und der Re-Etablierung von Nahbezügen eine Vorreiterrolle spielen.

In den Prinzessinnengärten in Berlin-Kreuzberg wird Bio-Gemüse für den Eigenbedarf angebaut. In den Münchener Krautgärten hacken und pflegen begeisterte Freizeitgärtner ihre Parzellen, um endlich selbst produzierte Lebensmittel zu ernten. Jenseits der Schrebergartenkultur entsteht eine neue Gartenkultur in der Stadt: Urbane Landwirtschaft ist in!

Ob Interkulturelle Gärten, Kiezgärten, Gemeinschaftsgärten oder Guerilla Gardening: Freiflächen im urbanen Raum werden zu Nutzgärten und ermöglichen es so auch Menschen mit geringem Einkommen, sich mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen.

Und der neue Trend zum städtischen Grün hat erhebliche positive Nebeneffekte: Urbane Gärten wirken klimatisch aus gleichend, bringen Menschen verschiedener Kulturen zusammen, fördern den Gemeinsinn und sparen Energie und Treibhausgase ein. Sie sind Vorreiter eines neuen Urbanitätsverständnisses, indem sie die Trennung von Stadt und Land hinterfragen und die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion zur Diskussion stellen.
Die Herausgeberin Christa Müller studierte Soziologie in Bielefeld, Marburg und Sevilla und forscht seit vielen Jahren zu nachhaltigen Lebensstilen und neuen Wohlstandsmodellen: Nach Feldforschungsaufenthalten in Costa Rica, Mexiko und Spanien promovierte sie 1997 an der Universität Bielefeld über die Integration eines westfälischen Dorfes in den globalen Markt. Für die Dissertation erhielt sie 1998 den Schweisfurth Forschungspreis für Ökologische Ökonomie. Lehraufträge an den Universitäten Innsbruck und Tübingen sowie an einigen Fachhochschulen folgten.

Quelle: 15/03/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.